Bremsdruckregler des VW-Iltis

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Der Aufbau und die Funktionsweise des Bremsdruckreglers bzw. Bremskraftbegrenzers:

Der Grund für den Einbau der Regler, die zumindest bei den ersten Baujahren nachgerüstet wurden und nicht vom Werk aus montiert waren, war eine Häufung von Unfällen.
Das Problem war, das der Iltis zum überbremsen der Hinterachse (HA) neigt, d.h. an der HA wird die Blockiergrenze früher erreicht als an der Vorderachse (VA).
Daraus resultierte dann beispielsweise ein Ausbrechen des Hecks bei Bremsmanövern in Kurven.



        Da an meinem Wagen einer der Regler keine Funktion mehr hatte und ich ihn
tauschen mußte, hab ich die Gelegenheit genutzt um nach dem Fehler zu suchen.
Es war Korrosion, die dazu führte, daß die beweglichen Teile ihren Dienst versagten.
Die logische Frage ist natürlich, woher kommt der Rost und sind andere Brensteile
auch befallen? Nein, denn der Grund ist, daß die Regler in der Zeit, als der
Wagen zerlegt war ungeschützt rumgelegen haben. Dadurch muß meiner Meinung nach
eingedrungene Feuchte in Kombination mit den resten der Bremsflüssigkeit zur
verstärkten Bildung von Rost geführt haben.

Aufgefallen war der Fehler letztendlich auf einem Bremsenprüfstand.
Es war das Phenomen zu sehen, daß die Bremsleistung auf der Seite mit dem def.
Regler immer weiter anstieg, im Gegensatz zu funktionsfähigen Seite wo die
Bremsleistung ab einem bestimmten Punkt stehen blieb.
Im nachhinein betrachtet läßt sich der Fehler auch beim normalen Bremsen erkennen wenn:

a) das Lenkrad beim bremsen grade bleibt --> Bremse VA ziehen gleich.
b) beim Betätigen der Handbremse der Wagen in der Spur bleibt --> Beläge HA OK
c) beim bremsen mit der Betriebsbremse sich ein leichtes ziehen in eine Richtung erkennen
läßt --> HA zieht nur mit der Betriebsbremse einseitig. Sicherlich kann der Fehler jetzt
auch am Radbremszylinder liegen. Es ist jetzt eher ein Indiez das sich aber auf einem
Prüfstand klären läßt.

Hier ist der Regler zerlegt zu sehen.


Anhand des folgenden Bildes möchte ich versuchen die Funktionsweise zu erklären:

Zu sehen ist hier der Verschlussdeckel und das Innenleben.

Die Funktion lässt sich wohl am einfachsten erklären wenn man einmal den offenen und den geschlossenen Zustand des Ventils betrachtet:

Offen:
Das System ist drucklos.
Der "Kolben" ist in seiner Ausgangslage. Das heißt er ist so weit nach rechts geschoben,
daß der Rand des Ventilplätchens am Kolben anliegt.
Die Bremsflüssigkeit kann den im Bild eingezeichneten Weg nehmen.
Kraft wird auf die Radbremszylinder ausgeübt.

Geschlossen:
Das System steht unter Druck.
Dieser ist so hoch, daß der Kolben gegen den Federwegbegrenzer gedrückt wird.
Der Kolben rutscht jetzt über das Röhrchen in seiner Mitte etwas nach links.
Dadurch wird der überstand des Röhrchens auf der rechten Seite des Kolbens größer.
Das Ventilplätchen wird nicht mehr zurückgehalten und verschließt so das Röhrchen.
Der Fluß durch das System ist so nicht mehr möglich und der Druck auf die Radbremszylinder ist somit begrenzt.


Ich hoffe diese Erklärung schafft ein wenig mehr Aufklärung als Verwirrung.
Daran sollte auch klar werden, daß beim Einbau unbedingt auf die Flußrichtung zu achten ist.


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© Markus Limberg 2004, Alle Rechte vorbehalten.